Neuer Name, bewährtes Konzept: Bobath Zukunft!

Bobath Zukunft! ist die Gemeinschaft der Lehrenden des Bobath-Konzeptes in der Neuropädiatrie, bestehend aus Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen, Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen, Logopäden und Logopädinnen, Ärzten und Ärztinnen.

Bobath Zukunft! arbeitet an der inhaltlichen Weiterentwicklung und dem Qualitätsmanagement von Bobath-Kursen auf der Grundlage des aktuellen Curriculums (2023; Gemeinsame Konferenz der deutschen Bobath-Kurse G.K.B.)

Bobath Zukunft! steht für ein handlungs- und alltagsorientiertes, familienzentriertes und wissenschaftsbasiertes Therapiekonzept für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Entwicklungs- und Bewegungsstörungen.

Das Bobath-Therapie-Konzept

Das Bobath-Konzept ist ein weltweit verbreitetes bewegungstherapeutisches Behandlungskonzept für Menschen mit sensomotorischen Beeinträchtigungen. In folgendem Video werden Ihnen die Möglichkeiten des Bobath-Therapie-Konzeptes vorgestellt:

Das Transkript des Videos finden Sie hier


Ein Therapie-Konzept für Kind und Familie
Das Bobath-Konzept 

Das Bobath-Konzept ist ein weltweit verbreitetes bewegungstherapeutisches Behandlungskonzept für Menschen mit sensomotorischen Beeinträchtigungen. 

Dieser Film beleuchtet Aspekte der Behandlung entwicklungsgefährdeter oder neurologisch betroffener Kinder. Das Bobath-Konzept trägt den Namen seiner Begründer. 

Bertha und Karel Bobath entwickelten ein Behandlungskonzept, das nicht nur isoliert die funktionelle Beeinträchtigung des Menschen betrachtet, sondern die gesamte Persönlichkeit des Individuums und die Bedingungen seiner Lebenswelt in die Behandlungsplanung einbezieht. 

Solch ein therapeutisches Verständnis setzt fundiertes Wissen über die kindliche Entwicklung, Bewegungskoordination und motorisches Lernen voraus. Aber auch die Bereitschaft, sich auf einen kreativen Gestaltungsprozess mit dem Kind einzulassen. 

Dr. med Angelika Enders
Bobath-Kurs-leitende KInderärztin, Entwicklungsneurologie

“Zur Förderung der kindlichen Entwicklung oder aber auch der neurologischen Rehabilitation stehen wir in engem Austausch mit anderen Fachbereichen und beziehen neben dem Wissen um motorisches Lernen auch die Sichtweise der Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen, pflegerisch und erzieherisch eingebundener Bezugspersonen mit ein. Dazu ist es ganz wichtig, dass wir alle eine gemeinsame Sprache sprechen. Und einer übereinstimmenden Vorstellung von kindlicher Entwicklung oder auch Plastizität des Gehirns folgen. Das Kind und seine Familie stehen dabei im Mittelpunkt unserer Betrachtung.”

Motorisches Lernen beginnt schon vor der Geburt. Die Bobath-Therapeutin bietet dem zu früh geborenen Kind im Inkubator durch den sanften Kontakt mit ihren Händen ein Gefühl von Halt und Geborgenheit an. Ähnlich der vertrauten Beugehaltung im Mutterleib. Die seitliche Wand als Begrenzung nutzend wird es dem Kind allein durch seine kleinen Spontanbewegungen möglich, die Füße variabel aufzusetzen und sich dabei Stabilität zu holen. 

Auch Dejan war zu früh geboren. Seine Haltung ist noch instabil. Er zeigt eine vermehrte Strecktendenz in den Beinen und tut sich noch schwer, zum Drehen zu kommen. Die Physiotherapeutin motiviert das Kind zur Seite zu kommen, bietet ihm Orientierung und Führung an und lässt es die veränderte Position kurz nachempfinden. 

Im Dialog mit den Eltern werden Möglichkeiten entwickelt, wie dem Kind durch das Gestalten der häuslichen Umgebung eine stabile Position angeboten werden kann, zum selbständigen spielerischen Erspüren mit Händen, Füßen und mit allen Sinnen. 

Dejan liegt ungern auf dem Bauch. Therapeutin: “Oh, das ist anstrengend, gell.”

Durch die Erhöhung des Oberkörpers am Polster toleriert er die Bauchlage wesentlich besser und kann seine Hände zum Spielen nutzen. 

Therapeutin lobt Dejan

Die Orientierung nach vorne wird ihm auch am Körper der Mutter erleichtert. Die Physiotherapeutin greift die Kompetenz der Mutter auf und zeigt ihr, wie sich ihr Kind in dieser Position stabiler stützen und dabei seine Umgebung interessiert beobachten kann. 

Betätigungen im häuslichen Alltag motivieren das Kind zum Nachahmen und Lernen. 

Simon ist fasziniert von dem Staubsauger und der Kaffeemaschine. Er möchte, trotz seiner motorischen Beeinträchtigung, gerne im Haushalt mithelfen und selbst aktiv werden. Die Eltern erhalten Anregungen durch die Therapeutin, wie sie die Kinder dabei bestmöglich unterstützen können, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln. 

Ziel der Behandlung ist es die Selbstständigkeit und Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern. Das bedeutet auch beispielsweise Muskelverkürzungen, Gelenkfehlstellungen oder Schmerzen bestmöglich vorzubeugen. Hierfür werden gegebenenfalls  auch Hilfsmittel erforderlich wie hier der Rollator, Stöcke und Orthesen. Die Verordnung erfolgt in enger Absprache mit dem Kinderneurologen oder Kinderorthopäde in der individuellen Anpassung mit dem Orthopädie- oder Rehatechniker. 

Im Bobath-Konzept geht es darum, altersrelevante Aktivitäten möglichst selbstständig durchführen zu können. Oskar tut sich sichtlich schwer stabil zu sitzen. Er ist deshalb mit einem Therapiestuhl versorgt, der ihm ausreichend Halt bietet. Die Mutter wünscht sich Ideen zum Spielen und Lernen. Hier ist die Ergotherapeutin gefragt. 

Als Folge eines Gehirninfarktes hantiert Julian vorwiegend mit der linken Hand. Bei vielen Betätigungen im Alltag braucht er jedoch beide Hände. Die Ergotherapeutin unterstützt Julian darin, dass er lernt, seinen beeinträchtigten Arm und die Hand so gut wie möglich mit einzusetzen. Für ihn bedeutet das, Gegenstände mit der betroffenen Hand so gut wie möglich halten zu können. 

Kommunikation und selbständige Nahrungsaufnahme haben für Kinder mit Bewegungsstörungen höchste Bedeutung. Im familiären und sozialen Alltag nimmt das gemeinsame Essen einen besonderen Stellenwert ein. 

Logopädin: “Probierst jetzt gleich mal, dich mit der rechten Hand festzuhalten.”

Die Logopädin unterstützt Selina dabei, über eine verbesserte Sitzposition und Stabilisierungshilfen möglichst selbstständig essen und trinken zu lernen. 

Claire fehlt es aufgrund ihrer ataktischen Bewegungsstörung schwer die Balance zu halten. Das Gehen fordert ihre volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Handlungsstrategien müssen beim Erwerb von Selbstständigkeit im Alltag, hier dem selbständigen Öffnen und Schließen der Türe in den Außenbereich, erlernt werden. So erwirbt Claire Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. 

Der wertschätzende Dialog mit Kind und Eltern ist Grundlage im therapeutischen Prozess. 

Die Familie von Moritz wünscht sich zur Erleichterung im Alltag, das Moritz lernen kann Treppen zu steigen und nicht mehr getragen werden muss. Die Physiotherapeutin unterstützt den Jungen darin, diese Schwierigkeiten zu meistern und sich erfolgreich zu beweisen. 

Physiotherapeutin lobt den Jungen im Hintergrund

Dr. med Angelika Enders
Bobath-Kurs-leitende KInderärztin, Entwicklungsneurologie

“Das stärkt kindliches Bewusstsein, das macht Mut weiterzumachen, es zu wiederholen, es nochmal zu probieren. Dazu brauchen sie diese kleinen Erfolgserlebnisse und im Rücken das Zutrauen ihrer Eltern.”

Alle: “Bravo!” und Applaus

Der Mensch erlebt, dass er etwas kann, und es soll ihm Freude bereiten. 

Kontakt

Bobath Zukunft! e.V.
Lehrende der Neuropädiatrie

Frau Ines Bicha
Im Gässle 7
76229 Karlsruhe

Telefon: +49(0)721 / 482 491
E-Mail: vorstand@bobath-zukunft.de